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Daten der Landesvermessung zur räumlichen Interpolation von Bodenbewegungen

M. Brockmeyer
, Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen
15. März 2019 | 09:35 Uhr

Zur Bereitstellung eines einheitlichen integrierten Raumbezugs ist das Aktualitätsgebot der Festpunktfelder ein wesentliches Qualitätsmerkmal. Vorhandene Veränderungen der Erdoberfläche bewirken eine stetige Verringerung der Aktualität des amtlichen Raumbezugs, da sich die aktuell gemessenen und berechneten Koordinaten von den im Nachweis geführten Koordinaten zunehmend unterscheiden. Zur genauen Abgrenzung der Einflussbereiche von Bodenbewegungen werden daher alle verfügbaren Daten des LGLN für den Aufbau eines niedersächsischen Bodenbewegungsdienstes aufbereitet und auf Veränderungen der Lage- und Höhenkomponenten analysiert. Eine weitere wichtige Säule zum Aufbau dieses Dienstes bilden PSI-Analysen, da mit dieser Technik der Fernerkundung auch Bewegungen außerhalb der linien- und punktförmigen geodätischen Netze erfasst werden können. Die gesammelten numerischen Bewegungsinformationen werden zunächst gebietsweise zur grafischen Visualisierung unter Verwendung eines erweiterten Kriging-Ansatzes zu einem Bodenbewegungsmodell kombiniert. Auf Grundlage derart geschätzter Bewegungsmodelle können Erhaltungsmaßnahmen sowie Wiederholungsmessungen im amtlichen Bezugsrahmen bedarfsorientiert angepasst und durchgeführt werden, wodurch die Aktualität des Raumbezugs gesteigert wird. Perspektivisch können die modellierten Geschwindigkeiten auch zur Berechnung von zusätzlichen Korrekturdaten des SAPOS-Dienstes HEPS dienen. Mithilfe von bereitgestellten örtlichen und zeitlichen Transformationsparametern könnten lokale Anpassungen der Liegenschaftsvermessungen in Bodenbewegungsgebieten für den Nutzer entfallen.